OfG-Dozenten im Fokus: Silke Katterfeld

Silke Katterfeld ist eine kreative Persönlichkeit im Bereich Design und Marketingkommunikation. Silke hat vor einiger Zeit unserere Webdesign- und Motiondesign-Kurse erfolgreich an der OfG absolviert und übernimmt mittlerweile die Rolle einer Dozentin im Onlinekurs Crossmedia Design an der OfG. Hierbei gibt sie ihre Expertise und Erfahrung an die nächste Generation von Designern weiter, inspiriert sie und hilft ihnen, ihre gestalterischen Fähigkeiten und ihr kreatives Potenzial zu entfalten.

Zusätzlich zu ihrer Lehrtätigkeit ist Silke Katterfeld seit 2014 als Creative Director und Gesellschafterin bei den KreativRealisten tätig, einer renommierten und mehrfach ausgezeichneten Agentur für strategische Marketingkommunikation. In dieser Position hat sie maßgeblich zum Erfolg zahlreicher Projekte beigetragen und innovative Marketingstrategien entwickelt, die die Branche geprägt haben.

Ihre Geschichte ist inspirierend und zeigt, wie eine leidenschaftliche Hingabe zur kreativen Gestaltung zu einer erfüllenden und erfolgreichen beruflichen Laufbahn führen kann.

Ein paar Fragen zum Einstieg:

Liebe Silke, wir starten direkt mal mit ein paar Stichpunkten:

Lieblingstools?
Adobe After Effects – hat meine visuelle Ausdrucksweise erweitert und ist aus der crossmedialen Kommunikation nicht wegzudenken.
Lieblingsfarbe?
Pantone 16-1546 Living Coral – nur als Volltonfarbe mit der richtigen Leuchtkraft verwendbar.
Lieblingsfont?
Avenir – geht immer.
Lieblings-Branding?
Elon Musk – Marken sind nur erfolgreich, wenn sie mutig sind. Dieser Mut fehlt oft und erschwert eine aufmerksamkeitsstarke Kommunikation.
Lieblings-Webseite?
creativeinsights.gettyimages.com
Lieblings-DesignerIn?
Hideo Kojima – einer meiner Professoren im Studium war über 10 Jahre in Japan. Die Gestaltungslehre war somit bei mir von östlicher Sichtweise geprägt.

Silke Katterfeld / Vita

Silke Katterfeld ist seit 15 Jahren Creative Director mit dem Schwerpunkt Konzeption und Strategie.

Gepr. Motion Designerin
OfG / Online-Schule für Gestaltung
Gepr. Webdesignerin
OfG / Online-Schule für Gestaltung
Diplom-Kommunikationsdesignerin
Fachhochschule Hildesheim

1999 schloss sie ihr Studium zur Kommunikationsdesignerin ab und arbeitete mehrere Jahre als Art Director in einer internationalen Network-Agentur in Hamburg. Als Creative Director in einer inhabergeführten Agentur entwickelte sich ihre Vorliebe für strategische Aufgabenstellungen.
Seit 2015 ist sie Gesellschafterin einer Agentur im Raum Köln und leitet weiter kreative Teams in wirtschaftlichen Workflows.
Im Jahr 2018 wurde Silke offiziell zertifizierte Webdesignerin und 2022 Motiondesignerin bei der OfG. Dies ermöglicht ihr, Werbeideen für crossmediale Werbekampagnen in unterschiedlichste Werbemaßnahmen zu übertragen.
Ihr Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von crossmedialen Kampagnen für öffentliche Auftraggeber, gesellschaftsrelevante Themenstellungen, Finanzdienstleister und Employer Branding.
2018 wurde eine von Silke entwickelte crossmediale Kampagne mit dem ECON AWARD in den Bereichen „Bester der Branche", „Out of Home" sowie „Digitale Medien" ausgezeichnet.
2023 folgte ein GERMAN BRAND AWARD für eine crossmediale Kampagne im Bereich „Non-Governmental Organizations & Public Affairs" und der 3. Platz im 18/1-AWARD für eine kreative Plakatidee.

Was hat dich dazu inspiriert, Design zu deinem Beruf und deiner Leidenschaft zu machen?

Ich wusste bereits mit ca. 11 Jahren nach der Tierärztin-Phase, dass für mich kein anderer Beruf infrage kommt. Solange ich denken kann, habe ich gemalt, gezeichnet oder etwas gestaltet.

In genau diesem Alter sah ich die TV-Serie „Ich heirate eine Familie“. Der Vater war Grafikdesigner, arbeitete zu Hause und zeichnete den ganzen Tag. In dem Moment wurde aus meiner Leidenschaft eine Berufung.

Nach einem Jahr als Praktikantin in einer Werbeagentur erkämpfte ich einen Studienplatz als Kommunikationsdesignerin. Bereits während des Studiums erklärte ich meine Gestaltungen mit strategischen Überlegungen und versuchte immer wieder, neue Zielgruppen zu verstehen.

Wie bist du zur OfG gekommen?

Zur OfG bin ich gekommen, weil ich für mein Team eine Weiterbildung im Bereich Webdesign gesucht habe. Ich hatte sehr stark das Gefühl, dass wir Designer mit den umsetzenden Programmierern aneinander vorbeireden. Die Hoffnung war, dass wir für die Kunden und Agentur bessere Ergebnisse erzielen, wenn wir die Sichtweise der Programmierer einnehmen können. Das hat so gut funktioniert, dass wir für die Entwicklung von Storyboards für Werbespots unsere Kenntnisse im Motion-Design ebenfalls bei der OfG erweitert haben. Schließlich sind diese Kenntnisse zur Erstellung von crossmedialen Kampagnen sehr hilfreich.

Ich wusste also, wie gut das System der Wissensvermittlung von der OfG funktioniert und dachte mir, dass es schön wäre, wenn ich mein Wissen über die Entwicklung und Umsetzung von crossmedialen Werbekampagnen nicht nur innerhalb unserer strategischen Kommunikationsagentur weitergeben könnte. Nach über 20 Jahren Berufserfahrung hat man einige Tipps auf Lager – nicht nur in Sachen Gestaltung, sondern auch für einen wirtschaftlichen Workflow und die erfolgreiche Zusammenarbeit im Team und mit Auftraggebern.

Kannst du uns etwas über deine beruflichen Schwerpunkte und Stilrichtungen erzählen und wie diese in den Kurs einfließen?

Als Creative Director liegt mein beruflicher Schwerpunkt in der Konzeption von crossmedialen Werbekampagnen. Die digitalen Medien ermöglichen uns, über Werbemaßnahmen sehr genau die gewünschten Zielpersonen anzusprechen – wenn man die Lebenswelten der Zielpersonen kennt: Auf welchen Werbekanälen hält sich die Zielperson auf? In welcher Situation und mit welcher Botschaft hat die entwickelte Werbung die größte Chance, Aufmerksamkeit zu bekommen? Wie muss eine Werbemaßnahme gestaltet sein, damit sich ein Auftraggeber bei der Zielperson als relevant angesehen wird? Wie erreicht es eine Botschaft, dass die Zielperson die Website aufruft und sich mit dem Werbeangebot beschäftigt?

Besonders bei großen Projekten ist es wichtig, dass wir uns nicht nur auf unser Gefühl verlassen. Es ist wichtig, dass wir unseren Kunden gute Gründe für unsere professionellen Empfehlungen geben können. Das gibt uns Kontrolle über den Prozess, reduziert den Druck, den hohe Budgets mit sich bringen, und ermöglicht es uns, Fehler später zu korrigieren, wenn das nötig ist.

Welche kreativen Projekte oder Erfahrungen hast du in der Vergangenheit gemacht, die deine Herangehensweise bei der Entwicklung von Werbekampagnen beeinflusst haben?

Als Junior-Art-Director habe ich in einer großen, weltweiten Network-Agentur gearbeitet und dort erlebt, wie viel Werbebudget mit sehr wenig nachweisbarem Erfolg ausgegeben wurde. Heute wird das zu Recht nicht mehr akzeptiert und ich bin im Herzen mehr Auftragsgrafiker als Künstler.

Die digitalen Medien ermöglichen es, die richtigen Entscheidungen zu treffen oder auch falsche zu korrigieren.

Durch eine strategische Vorgehensweise zu Beginn der Entwicklung einer Werbekampagne entwickelt man einen roten Faden, der einem hilft, den Überblick zu behalten und das Kommunikationsziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Gibt es einen besonderen Rat, den du der OfG-Community gerne mit auf den Weg geben möchtest?

Bei der Entwicklung einer crossmedialen Werbekampagne sollte man von Beginn an interdisziplinär denken. Oft steuert man Designer aus unterschiedlichen Fachgebieten, wie Web- oder Motion-Designer. Damit die unterschiedlichen Werbemaßnahmen (Print, Online, Bewegtbild) zu einer Kampagne werden, sollte man eine umfassende Wissensbasis der Bedingungen aller Werbekanäle haben.

Bei einer crossmedialen Kampagne fließt die eigene Kreativität nicht ausschließlich in die Entwicklung der Idee mit Headline und Key-Visual ein, sondern zeigt sich auch daran, wie die Möglichkeiten der unterschiedlichen Werbekanäle genutzt und miteinander verknüpft werden.

In der heutigen digitalen Welt ist alles ständigen Veränderungen unterworfen. Wie hältst du dich auf dem Laufenden?

Ich zitiere einen früheren Professor von mir: „Füllt euer eigenes Archiv im Hirn regelmäßig auf. Wo nichts ist, kann auch nichts herauskommen.“

Um erfolgreich Werbung für unterschiedliche Zielgruppen zu machen, muss man in andere Lebenswelten eintauchen. Eher selten machen Designer Werbung für andere Designer. Die Frage ist immer: Was spricht die Zielgruppe des aktuellen Auftrages an – inhaltlich, sprachlich und visuell.
Jedes Trendbarometer ist ein toller Input: Was geht viral? Welche Serie oder Film haben einen Preis gewonnen? Welches Produkt ist gerade erfolgreich? Es bleibt immer die Frage nach dem „Warum“?

Sich immer mal wieder mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinanderzusetzen, fördert das strategische Denken, füllt das Archiv im Kopf auf und stärkt das Bauchgefühl, ohne dass letztlich keine Designentscheidung getroffen werden kann.