KI für Kreative?!
Holy moly! Programme wie DALL-E 2 und Midjourney sorgen ja momentan für „etwas“ Aufruhr in der Designszene – sieht man nicht weniger als eine riesige Disruption auf die Kreativbranche und die eigene Arbeitswelt zurollen. Aber ist der Hype auch gerechtfertigt? Wir haben mal eine Design-KI getestet und etwas an der Oberfläche gekratzt …
Am Anfang war der Klick ...
Der Einstieg ist denkbar einfach. Man meldet sich bei einem Anbieter an und kann loslegen. Was – wie im Fall von Midjourney – zuerst wie ein großer, unübersichtlicher Spielplatz wirkt, entpuppt sich schnell als ziemlich beeindruckende Technologie, die mit ein paar Klicks vollkommen neuartige Bildwelten entstehen lässt.
Man tippt Wörter, Ideen oder Sätze in ein Textfeld ein und erhält dafür in Windeseile mehrere visuelle Vorschläge. Aus diesen kann man wiederum unzählige abweichende Varianten erstellen. Sich hier nicht zu verlieren, ist schon einmal eine echte Herausforderung.
Im Falle für „experimentelle Typografie“ sind das schon ziemlich bemerkenswerte Ergebnisse, auf die man ohne Weiteres wahrscheinlich so nicht gekommen wäre.
Es entstehen einzigartige Bildwelten, die befremdlich wirken und trotzdem eine eigenwillige Faszination auf den Betrachter ausüben.
The mind is the limit ...
Man kann wirklich ALLES definieren: von der genauen Platzierung des Motivs, über das Seitenverhältnis bis hin zu bestimmten Designrichtungen, Farbpaletten, Perspektiven, Personen, Lichtstimmungen und Hintergründen. Das Ergebnis erfolgt unmittelbar und die Möglichkeiten sind unendlich. Fotorealistisch, illustriert oder abstrakt.
Das Ganze fängt schon nach kurzer Zeit an viel Spaß zu machen und egal in welchem Bereich sich man bewegt, entstehen Designs, die entweder schräg, morbid, künstlich, berauschend oder fantastisch anmuten. Was noch teilweise recht „arty“ wirkt, wird sich in Zukunft mit jedem Update verbessern und weiterentwickeln.
Aber ist es denn wirklich kreativ ein paar Worte in ein Textfeld einzutippen, um dann ein künstlich generiertes Motiv zu erhalten, welches ein Algorithmus aus dem Bildfundus des Internets generiert? Die Frage muss wohl jeder selbst für sich beantworten. Probieren Sie es doch einfach mal aus.
Werden wir jetzt alle arbeitslos?
Künstliche Intelligenz wird unserer Meinung nach den Gestaltungsprozess in Zukunft maßgeblich beeinflussen. Ideen werden umgehend umsetzbar. Änderungen, Entwürfe und Kombinationen sind nur einen Mausklick entfernt. Alles wird generativer. Wahrscheinlich wird die Innenarchitektin bald ganze Räume mithilfe einer KI designen lassen, indem sie einfach ihre exakten Vorstellungen eingibt.
Auch der Produktdesigner, die Kinderbuchillustratorin und die Grafikdesignerin werden lernen mit diesen Werkzeugen zu interagieren. Ein Logo in unzähligen, ungewohnten Varianten zu entwerfen, erfordert nur noch minimalen Aufwand.
Gute Ideen, ästhetisches Empfinden, kompententes Beurteilungsvermögen, Herzblut für gutes Design und die Seele in der Gestaltung sind (noch) in der Hand von uns Menschen. Die kreativen Möglichkeiten werden aber durch diese neue Technologie immens erweitert und schon bald wird die KI-Ästhetik unseren Alltag begleiten.
- KI als Werkzeug? Unbedingt!
- KI als Inspiration? Kann man machen.
- KI als Allheilsbringer? Wohl kaum.
Wir sind gespannt, was diese schöne neue Welt uns noch alles bringen wird. Bleiben wir offen und machen das Beste daraus.