Ein paar Fragen zum Einstieg:
Wie sieht Ihr Setting aus? Womit arbeiten Sie?
Ich arbeite dort, wo’s gerade passt – mal auf der Terrasse, mal am Wohnzimmertisch, Hauptsache frische Luft, Sonne und ein bisschen Musik im Hintergrund. Ideen kritzle ich gerne spontan aufs Papier, während ich die „richtigen“ Sachen dann lieber digital umsetze. Für mich wirkt das ziemlich ordentlich, für andere wahrscheinlich eher nach kreativem Chaos – aber genau so funktioniert’s für mich am besten.
Welche Techniken und Tools nutzen Sie, um ein Konzept zu entwickeln und kreative Ideen zu generieren?
Wenn ich an einem Konzept arbeite, lasse ich mich von allem inspirieren, was mir über den Weg läuft – Pinterest, Magazine, Werbung oder einfach Eindrücke, die ich beim Spaziergang in der Natur aufsauge. Alles, was mir gefällt, halte ich sofort fest – als Notiz, Foto oder kleine Skizze. Klar, die ersten Ideen funktionieren oft noch nicht ganz, aber das gehört einfach dazu.
Welche Musik hören Sie am liebsten beim Arbeiten?
Bei mir entscheidet meistens das Wetter, welche Musik läuft. Sonnenschein? Dann gerne fröhliche, beschwingte Sachen. Regen oder graue Wolken? Dann eher ruhigere, melancholische Klänge. Ein echter Favorit von mir ist aber Ludovico Einaudi – seine Musik bringt einfach immer extreme Gefühle mit und zieht mich komplett rein, egal ob Sonne oder Regen.
Wie gehen Sie mit kreativen Blockaden um?
Bei kreativen Blockaden heißt es erst einmal: Laptop aus, iPad aus, Papier in die Mappe – alles aus dem Blickfeld. Sport, Freunde treffen, kochen, was auch immer, nur nicht an den Designprozess denken. Und während ich mich ablenke, kommen plötzlich die besten Ideen ganz von selbst – kleine Einfälle, die sich richtig gut anfühlen, die ich sofort festhalte und weiterverfolge. Kreative Blockaden? Ja, die habe ich tatsächlich gar nicht so selten – aber sie machen den Designprozess auf ihre Weise spannend.
Wie präsentieren und vermarkten Sie Ihre kreativen Arbeiten?
Beim Präsentieren meiner Arbeiten geht es mir nicht nur um das fertige Produkt, sondern um das Gefühl, das beim Gestalten darin steckt. Ich möchte, dass die Personen, die das Produkt ansehen, es spüren, sich wohlfühlen und einen Eindruck davon bekommen, wie ich arbeite. Vermarkten steht aktuell nicht so sehr im Vordergrund – früher oder später wird es ohnehin kommen, und Mundpropaganda spielt dabei ja auch eine Rolle.
Welche Tipps haben Sie für andere OfG-Teilnehmern, die gerade an ihrer Modularbeit sitzen?
Jede noch so verrückte Idee ernst nehmen und ein wenig genauer anschauen – oft sind gerade diese „abgedrehten“ Gedanken am Ende die besten. Einfach ausprobieren, herumprobieren und auch mal neu anfangen, selbst wenn die Arbeit schon halb fertig ist. Es bringt nämlich nichts, weiter an etwas zu arbeiten, wofür man nicht mit Herz dabei ist.
Der Prozess
Während des Prozesses habe ich mich viel mit verschiedenen Materialien beschäftigt und ausprobiert, wie sie wirken. Gleichzeitig habe ich mit Formen experimentiert und das Projekt Schritt für Schritt entwickelt – vom ersten kleinen Gedanken bis zur fertigen Leuchte.
Für das letzte Modell habe ich darauf geachtet, dass es möglichst realitätsnah und fertig aussieht, und deshalb mit dem Lasercutter gearbeitet. Man kann dabei gut nachvollziehen, wie das Produkt entstanden ist: von den ersten Skizzen über die einzelnen Modelle bis hin zur finalen Umsetzung. Es gab von Anfang an kein festes Konzept, alles entstand organisch, Punkt für Punkt, und so konnten immer wieder neue Ideen einfließen.
Fazit
Am Ende sieht die Lampe genau so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe – und das fühlt sich richtig gut an. Bei der Elektrik musste ich allerdings feststellen, dass ich wohl nicht die hellste Glühbirne bin – ein paar chaotische LED-Momente inklusive. Trotzdem bin ich super stolz auf meine erste Arbeit: Sie funktioniert, sieht aus wie geplant und strahlt genau das aus, was ich wollte. Ein schönes Gefühl, wenn die eigene Idee zum Leben erwacht – auch wenn die LEDs zwischendurch ein kleines Eigenleben hatten.