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Meine Abschlussarbeit in Grafikdesign an der OfG: „Kreativkiste“

Die Kreativkiste ist ein Wegweiser für die vermeintlich unproduktiven Tage. Sie soll Impulse setzen und Blockaden lösen. Und so spielerisch eine Idee entzünden und die Kreativität fördern.

Damit aus einem kurzen Impuls eine zündende Idee wird.

Aus dem ersten Wort eine spannende Geschichte.

Und aus einem kleinen Strich ein ausgefallenes Design.

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Ein paar Fragen zum Einstieg:

Die Geburtsstunde Kreativkiste

Ich komme aus dem Verpackungsbereich und finde, besonders Verpackungen aus Papier können optisch und haptisch unglaublich viel transportieren. Eine Kiste ist oft ein Liebhaberstück, in dem man seine schönsten Erinnerungen aufbewahrt – der Gedanke gefiel mir.

Making of: Jennifer Falter im Kreativprozess

Ich in einer Kiste

Meine Grafikdesign-Abschlussarbeit sollte mein ganzes kreatives Wesen enthalten. Sie sollte nicht nur meine Liebe für Verpackungen, sondern meine Leidenschaft für Spiele, das Rätseln und Entdecken sowie die Vielfalt von Kreativem widerspiegeln.

Ich wollte zeigen, wie man sich selbst und andere inspirieren kann und wie viel Spaß kreatives Schaffen macht. Es sollte bunt und laut sein, und man sollte immer wieder etwas Neues dabei entdecken können.

Wie die Ideen in meinem Kopf, nur in einer Kiste.

Oft höre ich, dass man sich auf etwas spezialisieren muss, um erfolgreich zu sein. Ich hasse dieses Schubladen-Denken und finde, dass wir viel mehr Potenziale ausschöpfen würden, wenn wir uns nicht einordnen müssten.

Design und Text gehen in so vielen Dingen einher, werden aber oft getrennt betrachtet. Deshalb wollte ich etwas schaffen, das man sowohl für das Schreiben als auch für das Gestalten nutzen kann. Etwas, das vor kreativen Inhalten nur so strotzt.

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Kreativkiste – Impulse für kreatives Schreiben und Gestalten

Der Name stand relativ schnell fest. Ich mag Alliterationen und ich fand, dass das Wort „Kreativkiste“ einen treibenden Rhythmus vorgibt und durch die Wiederholung des „K“ im Gedächtnis bleibt.

Das „K“ auf der Box steht für die Kiste, aber ebenso für das große „K“ der Kreativität. Die Farben spiegeln Kreativität, Lebensfreude, Expression und Motivation wider. Die Schriftart Lemon Milk ist zeitlos und klassisch. In Kombination mit Snowball Bush wirkt die Gestaltung edel und leicht. Der Hintergrund in Wachsmal-Optik, kombiniert mit der kalligrafischen Schrift des Claims, vereint die Zielgruppe der GestalterInnen und TexterInnen.

Ein multimediales Erlebnis in deinem Kopf

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Ich hatte den Wunsch, dass man die Kreativkiste sehen, fühlen und sogar hören kann. Nicht durch elektronische Zusatzfunktionen, sondern nur durch den Impuls, sie anfassen und erleben zu wollen.

Man muss die Kreativkiste drehen, hineinschauen und sie auseinanderfalten, um alles zu entdecken. Sogar mehrere Songtitel und Gute-Laune-Songs mit Ohrwurm-Garantie sind hier aufgedruckt.

Doch bis zu diesem Schritt war es kein einfacher Weg. Ich wollte all die Ideen und Elemente sinnvoll in einer Kiste kombinieren. Trotzdem sollte es rund und stimmig wirken.

Zusammenspiel der Elemente

So entstand die Idee, einzelne Themen auf der Verpackung selbst zu spielen. Die anderen Ideen wurden zu Kreativwerkzeugen zusammengefasst, wobei sich jedes auf eine andere Art mit dem Thema Kreativität auseinandersetzt.

Es ergab sich folgender Aufbau:

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Die Verpackung ist eine Stülpdeckelschachtel als Anlehnung an die klassischen Brettspiele. Dabei ist sie sogar selbst Teil des Kreativprozesses. Verschiedene Wortspiele und Sprüche, aber auch die Gestaltung an sich, lassen den Nutzer immer wieder Neues entdecken und Ideen zünden wie ein Feuerwerk.

Die Gestaltung außen setzt auf einfarbige Strichzeichnungen und verwendet, neben dem Logo, fast ausschließlich Gelb als Signalfarbe. Nach dem Öffnen überrascht das Innere mit einer Vielzahl an belebenden Farben. So entfaltet man nicht nur die Schachtel, sondern auch die volle Kraft der Inspiration.

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Im Inneren der Schachtel befindet sich ein bedruckter Umschlag, in dem sich die Anleitung, ein Notizblock und ein Stift befinden. Das ist das Kreativwerkzeug 1, das Impulsen folgen heißt. Hier geht es darum, die Impulse, die kommen, anzunehmen und jeden Gedanken zu notieren.

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Die Anleitung dient lediglich der ersten Ideenfindung zur Anwendung der Kreativwerkzeuge. In der Nutzung soll man anschließend selbst einen Weg entwickeln, wie man die Werkzeuge am effektivsten für sich einsetzt. Ich bin nicht der Typ, der sich gerne strikt an Anleitungen hält. Sowohl beim Kochen als auch bei Bastelsets mache ich lieber mein eigenes Ding und improvisiere.


Die Erklärungen zu den Werkzeugen sind jeweils in drei Kategorien unterteilt:

  1. FIRST STEPS für den ersten Einstieg
  2. SOLVE IT zum Lösen konkreter Problemstellungen
  3. LETS PLAY um die Kreativität spielerisch zu fördern
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Die Faltschachteln werden in der Verpackung mit einem ebenfalls bedruckten Einleger präsentiert. Dieser dient als praktischer Trennsteg zwischen den Kreativwerkzeugen und enthält verschiedene Informationen zu geometrischen Formen, dem Goldenen Schnitt, ein Lineal sowie andere Elemente, die als Anreiz zum Schreiben und Gestalten dienen.

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Es war ziemlich knifflig, die Elemente so perfekt aufeinander abzustimmen, da einige Gestaltungen um die Ecken laufen und vieles genau positioniert sein muss, damit es passt. Ich habe keinen Plotter zu Hause und musste manche Elemente immer wieder drucken und händisch zusammenbauen.

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Herzstück der Kreativkiste

Alle Werkzeuge helfen, mit Wörtern, Farben, Formen, inspirierenden Bildern und haptischen Elementen, die Kreativität anzuregen und in den Flow zu kommen.

Die Werkzeuge funktionieren unabhängig voneinander, können aber auch miteinander kombiniert werden. Hat man eine Vorliebe für eines entwickelt, kann man es – wie oben erwähnt – auch einzeln mitnehmen. Aufgrund der geringen Größe passt die Faltschachtel in wirklich jede Tasche.

Ideen zünden

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25 Karten zum Anregen des assoziativen Denkens und zum Ausarbeiten von Charakteren und Stimmungswelten.

Einfach loslegen

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58 Wortbausteine als Anregung für einen kreativen Text oder ein Gestaltungskonzept.

Wild verknüpfen

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26 Spielchips mit Buchstaben und Symbolen als Impulsgeber für Namen, Charakterzüge und Konzepte.

Originell verbinden

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15 Fühlkarten zur Feinausarbeitung von Gestaltungen und Texten.

Fantasievoll kreieren

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15 Spielsteine zum Ausleben der Fantasie und Loslassen der Gedanken.

Fantasievoll kreieren

Ich habe ein komplettes Handmuster der Kreativkiste erstellt und es ist jeden Tag ein wunderbares Gefühl, dieses Muster in den Händen zu halten.

Die Umverpackung habe ich in einer Druckerei produzieren lassen. Den Inhalt habe ich selbst gedruckt, liebevoll gestanzt, zugeschnitten, geklebt und gefaltet. Deshalb habe ich eine besonders innige Verbindung zu dem Muster.

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Es war so toll, Mockup-Bilder zu erstellen und die Kreativkiste in Aktion zu sehen.

Fazit

Es war ein großes Abenteuer, mich in dieser Kreativkiste zu verwirklichen. Es war schön zu sehen, wie am Ende alle Fäden zusammenlaufen. Das Projekt hat mir gezeigt, dass man seine Ideen unbedingt verfolgen sollte, auch wenn sie noch so absurd oder komplex erscheinen mögen. Und ganz besonders dann, wenn sie nicht in eine Schublade passen. Aus ihnen entstehen meist die tollsten Sachen.

Es wäre ein Traum, die Kreativkiste eines Tages am Markt zu sehen. Ich bin davon überzeugt, dass sie viel Potenzial hat, andere zu inspirieren und spielerisch mit der Ideenfindung umzugehen.

Allerdings ist eine produktionstechnische Umsetzung aufgrund der Komplexität sehr schwierig. Die Kreativkiste – oder Elemente davon – warten also noch auf ihren großen Auftritt. Ein Element der Kiste hat mich inzwischen zu dem Memo-Spiel Pr8stück inspiriert und ist bereits jetzt im MeterMorphosen Verlag erhältlich.

Das zeigt, dass aus einer winzigen Idee jederzeit etwas Großes entwachsen kann. Es lohnt sich dranzubleiben, alle Einfälle zu notieren und vor allem sich zu trauen, andere von den eigenen Ideen zu überzeugen.

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Jennifer Falter
OfG-Absolventin / Grafikdesign
instagram.com/ideenfalterei


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