Aufmacher_hart

Meine Abschlussarbeit in Grafikdesign an der OfG: „Magazin Futurium“

Erfahren Sie in diesem Text, wie OfG-Absolventin Veronika Hartweg auf die Idee kam, eine Abschlussarbeit im Bereich Nachhaltigkeit zu gestalten und dabei ihr Interesse an Editorial Design auszuleben. Lesen Sie, wie sie sich inspirieren ließ und letztendlich die Initialzündung für ihr Konzept in einer Ausstellung in Berlin fand. Also schnallen Sie sich an – es geht zurück in die Zukunft!
Bild 4

Ein paar Fragen zum Einstieg:

Ideenfindung: Futurium

Ich wusste schon ziemlich früh, dass ich in meiner Abschlussarbeit „etwas mit Nachhaltigkeit“ gestalten möchte. Da ich mich in den Monaten vor Kursbeginn viel mit dem Thema beschäftigt habe, lag es nahe in diese Richtung zu gehen. Zudem hatte ich riesige Lust, mich in Editorial Design auszuprobieren und dafür ein Konzept zu entwickeln. Meine Gedanken kreisten ständig um eine Art Nachhaltigkeitsmagazin. Mir fehlte aber noch die Initialzündung für die inhaltliche und gestalterische Ausrichtung. Nachhaltigkeit ist ein so weites Feld, dass es mir zunächst schwerfiel, dafür ein Konzept zu entwickeln.

Als ich kurz davor war alles über den Haufen zu werfen, rettete mich ein Wochenendausflug nach Berlin. Dort besuchte ich auf Empfehlung das Futurium, eine Ausstellung, die sich der großen Frage widmet: Wie wollen wir leben? Dabei werden innovative Technologien, Verfahren und Methoden für Besucher veranschaulicht, erlebbar gemacht und kritisch getestet. Ich war selten so begeistert. Und dann kam dieser Herzklopfmoment und der O-Ton meines ersten Gedanken war: „Das ist es. Das Futurium benötigt ein Magazin. Here I am!“

Bild 1

Der Anfang

Wie bei jedem Projekt mache ich zu Beginn ein Brainstorming und schreibe mir alles auf, was mir in den Sinn kommt. Ich habe sowohl inhaltliche Themen für Artikel als auch gestalterische erste Ideen notiert. Meine Notizen, die ich in der Ausstellung gemacht habe, waren dabei sehr wertvoll.

Dann ging es an die Recherche. Ich habe mir alle Zeitschriften, die einigermaßen in das Genre passten, besorgt und analysiert. Da ich nicht an alle Zeitschriften gekommen bin, musste ich mich durch einige online klicken. Ich habe mir einen Ordner angelegt, wo ich alle Screenshots und fotografierten Best-of-Seiten der echten Zeitschriften, gesammelt habe. Ich habe mir dort jedes noch so kleine Detail angesehen. Vom Raster des Inhaltsverzeichnisses bis zur Platzierung des Barcodes, alles wurde genau unter die Lupe genommen, Vermerke gemacht und fotografiert. Dabei kam ich immer wieder zurück zu meinen Brainstorming-Notizen. Durch das Blättern kamen immer wieder neue Ideen und Impulse, die aufgeschrieben werden mussten.

Bild 2

Ein Konzept muss her

Ich habe lange überlegt, wie nah oder weit ich mich vom CI des Futuriums bewege. Mir war wichtig, dass man den Spirit der Ausstellung im Magazin wieder erkennt. Gleichzeitig wollte ich Raum für eine neue Ausrichtung schaffen. Ich entschied mich dazu, markante Gestaltungselemente des Futuriums, wie den Two-halftone-Effekt, die Titel-Typografie und die diagonalen Flächen aufzugreifen. Schritt für Schritt entstand daraus ein Konzept, das mir eine wichtige Säule im Designprozess war.

Bild 3

Bevor es an die Gestaltung ging, habe ich mir mein Konzept, Entwürfe und Ideen auf ein Board gepinnt und auf den Schreibtisch gestellt. Mir hilft es, wenn ich alles auf einen Blick habe. Damit laufe ich nicht so leicht Gefahr, mich zu verselbstständigen. So wichtig ein solides Konzept auch ist – manche Ideen funktionieren in der Umsetzung einfach nicht. Das Loslassen von Ideen ist mindestens genauso wichtig und gehört zum Prozess dazu.

Das Layout

Für das Cover hat es einige Try-and-Error-Versionen gebraucht. Die ersten Entwürfe waren mir zu konventionell. Ich verwarf mein Cover-Konzept mehrere Male, bis ich mich für ein diagonales Layout entschied. Es hat meinem Ziel, einer futuristischen und innovativen Anmutung am besten entsprochen. Die Wahl der Bilder und der Farben ist so gewählt, dass Sie das jeweilige Titelthema unterstützen, aber nicht dominieren.

Bild 4

Das Cover habe ich für drei Ausgaben gestaltet. Das Layout ist dabei immer konstant. Lediglich die Farbwelten verändern sich von Ausgabe zu Ausgabe.

Bild 5

Für die Innenseiten habe ich mir vorab einen Mini-Redaktionsplan gemacht. Also welche und wie viele Themen möchte ich grafisch umsetzen und welche Überschriften, Elemente und Bilder benötige ich dazu? Dann habe ich mir ein paar grobe Skizzen der Doppelseiten gemacht, um ein Gefühl für den Anteil von Bild und Text zu bekommen. Dabei habe ich darauf geachtet, dass es Seiten gibt, deren Bildanteil dominiert und Seiten, deren Textanteil im Vordergrund steht.

Gestaltet habe ich das Magazin mit InDesign. Dafür habe ich ein Grundraster (3 × 4) erstellt, das mir eine enorme Hilfe war, Texte und Bilder harmonisch zu platzieren. So habe ich Seite für Seite gelayoutet und immer wieder rausgezoomt, um das Gesamtbild und die Rhythmik im Blick zu behalten.

Während des gesamten Layoutprozesses gab es immer wieder Situationen, in der meine ursprüngliche Idee von einer Seite am Ende nicht den gewünschten Effekt hatte. Manchmal ist etwas zu viel oder es fehlt etwas. Wie die Doppelseite mit der Illustration (unteres Bild). Hier habe ich vorab eine Skizze gemacht und diese in Illustrator nachgezeichnet. Als ich sie ins Layout platziert habe, hatte ich das Gefühl, dass noch etwas fehlt. So kamen noch Linien hinzu, die dem Ganzen noch etwas „Vernetzendes“ geben sollten.

Bild 6

So arbeite ich auch mit anderen Projekten. Ich benötige ein Konzept als Grundgerüst, einen Fahrplan, damit ich mich nicht in all den Ideen verliere. Gleichzeitig lasse ich mir bei der Umsetzung immer noch genug Raum zum Ausprobieren.

Bild 7

Fazit

Ich würde alles genauso wieder machen! Es war eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit. Für mich genau richtig um wachsen zu können. Das tolle Feedback hat mich darin bestärkt, weiterzumachen und mich weiter auszuprobieren. Ich profitiere sehr von all den Erfahrungen, die ich in der gesamten Zeit machen durfte. instagram.com/by_veronikahartweg sgnlstudio.com

Sucht euch ein Thema, dass euch begeistert! Ich würde hier nicht zu strategisch vorgehen, sondern auf den Bauch hören. Selten bekommt man die Möglichkeit und den Raum an einem Thema zu arbeiten, dass einen begeistert. Außerdem hat es mir sehr geholfen vorher einen Plan zu machen und die Zeit, die mir zur Verfügung steht, genau einzuteilen. Und nicht vergessen, Puffer fürs Staubsaugen einzuplanen 😉

testimonials_ofg_hart

Veronika Hartweg
OfG-Absolventin / Grafikdesign
instagram.com/by_veronika_hartweg


Sollten Sie Interesse am Grafikdesign-Kurs oder weitere Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns!